Abgeschickt von Marius am 17 April, 2007 um 21:17:52:
Antwort auf: Re: (Toll)eranz? von T.S am 15 April, 2007 um 18:34:14:
Nun ja, am Ende weiß man nie, ob der andere Weg nicht der bessere gewesen wäre, da man selten die Chance auf einen Vergleich hat.
Ich halte die Bibel für ein seit 2000 Jahren veraltetes Stück Schrift, welches von abergläubigen Menschen mit nur wenig wissenschaftlicher Bildung geschrieben wurde und etwa so viel Wahrheitsgehalt hat wie chinesische Glückskekse, Bauernregeln und Horoskope aus der Blitz Illu gemeinsam. Irgendwo findet man immer was wahres daran.
Ich bin ein Verfechter Deiner sog. christlichen Werte, mir ist viel an Harmonie, Gerechtigkeit und dem Glück für jeden einzelnen gelegen. Aber ich bin der Meinung, dass sich dafür niemand entgegen seiner individuellen Persönlichkeit verbiegen müssen sollte, wenn das dann nicht auf Kosten anderer geschieht.
Jeder ist seines persönlichen Glückes Schmied und was mich nicht einschränkt, geht mich auch nichts an.
Homosexualität mag in den Augen der Bibel eine Sünde sein. Aber wer hat die Bibel geschrieben? Männer aus der Gruppe der 90% Menschen die heterosexuell sind. Welcher Mensch hat das Recht zu entscheiden, dass alles was der Mehrheit zuzuordnen ist, die Norm und das einzig richtige und zulässige ist? Wenn Du gläubig bist, aus welchem Grund hat Gott aus Deiner Sicht die Homosexualität erschaffen? Menschengemacht ist sie definitiv nicht. Homosexualität ist keine Erfindung einer bösartigen Verschwörung, sondern wie schon gesagt, so alt wie der Mensch selber.
Ich bin überzeugter Atheist und ich betrachte Menschen mit blauen Rucksäcken vom Weltjugendtag auch nicht mit Abscheu. Ich wettere nicht gegen die, die Sonntags in die Kirche gehen und ich betrachte die Menschen mit dem "Jesus lebt!"-Plakat in den Fußgängerzonen unserer Großstädte nur mit Verwunderung und Unverständnis. Das hat für mich ungefähr den Effekt wie für Dich vermutlich zwei sich in der Öffentlichkeit küssende Männer.
Aber wie gesagt, jeder nach seiner Facon, ich würde mir nicht anmaßen über das Glück anderer zu urteilen.