Abgeschickt von onkelheri am 07 Mai, 2007 um 13:44:06
Neulich im Ruhrgebiet:
vor einiger Zeit meldete sich bei mir ein netter Kerl aus dem Ruhrgebiet: er habe seit geraumer Zeit eine XS850 und er bekäme diese nicht ans laufen ... der Anlassr drehe zwar aber sie würde furchtbar "knallen" ... meine Telefonanlyse kreiste einen verdrehten Zündversteller als "Hauptverdächtigen" ein.
Nun es käme nun nicht auf ein paar Tage an da er genug andere Mopeten zum fahren hätte ( als ich da war, verstand ich es - dort eine wohlsortierte Sammlung von klassischen Mopeten - ).
Nun wie auch immer: zum 2 Stunden vorher ausgemachten "Sonntags(!)" Meeting traf ich dort auf die nach dem Motto "bitte freimachen" vorbereitete 850er XS.
Nach Sofortcheck des Verstellers stellte sich dessen "Verdrehtheit" heraus.
Nach euforischen Druck auf den Starterknopf gab' es wieder und wieder nur Knaller ...
Während des öggelns die Zündplatte gedreht und abgeblitz ...
Also nach Schema F ( wie Fuhlerseche :-)
vorgegangen: Sprit - Vergaser - Zündung - Ventile ... ( in nicht genau dieser Reihenfolge !)
Also erstmal wurden die verbauten Zündkerzen als nicht funkend entarnt, gegen gute Gebrauchte, aber funkende, getauscht, dabei wurde dann schonmal die verkehrte Zündsteckerfolge entdeckt (2 & 3) .
Wieder auf den Starterknopf ... patsch patsch patsch P E N N N N G
OK Du hast es so gewollt Baby: dann mal die
Spritcheckmethode: mittels Bremsenreiniger ein zündfreudiges Klima im Luftfilterbereich geschaffen ... : ögggell patsch patsch patsch P E N N N N G
Ok JETZT ERST lässt ein Blick die beiden NICHTVERSCHLOSSENEN (!!! ) Unterdruckschläuche als Nebenluftquellen erkennen ... ok verschlossen mit 2 x M6 : patsch patsch patsch P E N N N N G
G n a a r r r ...
Dann wurde die am Lenker baumelnde Spritflasche in Augenschein genommen ...
Dort stellte sich heraus das die Verbindung aus ungeeignetem Kunsstoff bestand: diese hatte sich äusserlich unverändert innerlich zugequollen dem Spritfluß entgegegstellt!
Mittels einer vorhandenen 200cc Spritze wurden nun ~600cc Benzing in die mitels Y-Stück verbundenen Hitimitschimatchis "eingespritzt" dabei wurde deutlich, das die Düsen augenscheinlich "FREI" waren, denn der Sprit rann fröhlich aus allen vorgesehenen Öffnungen ... also :
öggel ögggel öggel patsch patsch patsch P E N N N N G
Hier gehörten jetzt die Schimpfzeichen aus Asterix hin ....
Also gut dann jetzt dem Motor die Schädeldecke öffnen und mal das vegetative Nervenzentrum in Augenschein nehmen...
Aber wieder einer Fehlerendeckungshoffnung beraubt stellte sich das Ventilspiel als Lehrenhaltig I.O. da ... öggel ögggel öggel patsch patsch patsch P E N N N N G
Auf zur neuen Runde :
Zylinder 1 auf OT ... blick in das Zündschaufenster eigentlich OK "1T" stand da wie in Stein gemeißelt ...
Aber wo war die Zündnocke ? Diese stand jedenfall nicht dort wo sie sein sollte ...
Also dort eine "doppeltgemoppelte Verdrehung " ???
Sie sollte auf die Ziffer "1" des "schwarzen Sechsecks" zeigen ...
Nachdem dies dann korrigiert wurde ...
öggel ögggel öggel öögggel ööögel paaatsch paaaatsch paaaaatsch
Nun gut dann wurde entgegen meiner persönlichen ÜBERZEUGUNG eine Autobatterie dazugeholt ....
öggel ögggel öggel patsch patsch patsch
öggel Wrummm wrummm wrummm
Da war das vertraute Porschewummern welches wir doch alle so lieben ... unter Applaus der grillenden Nachbarschaft und dem breiten grinsen aller Beteiligten.
Nach Werkzeugwegräumen, Händewaschen und dem Hinweis die Feineinstellung und evtl. doch nochmal eine Vergaserreinigung vorzunehmen sowie seinem Dank für die geduldige Hingabe fuhr ich dann gen Baldeneysee.
Und dies mit Stolzgeschwellter Brust, dem guten Gefühl wieder eine XS in Leben geholt und der Einbildung das dies einer Meisterprüfung im Zweiradgewerbe durchaus gerecht gewesen wäre :-)
Das Nogger am Haus Scheppen hatte ich mir redlich verdient ...