Frage zum Startvergaser Mik2

Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon holsteiner » Sa 13. Feb 2016, 09:56

Hallo Wissende,
wie ist beim Mikuni2 Vergaser der Startvergaser aufgebaut, bzw wie ist die Funktion?
Folgendes Problem: Nachdem ich die Maschine im August gekauft hatte hatte ich die Vergaser im Ultraschallgerät und sie lief danach ganz hervorragend. Auch das Startverhalten, kalt wie warm, war mustergültig.
Irgendwann im Spätherbst war das Startverhalten kalt nach längerer Standzeit sehr schlecht. Ich habe es zunächst mal auf den alten Sprit in den Schwimmerkammern geschoben.
Nun ist es allerdings so, dass das Problem jetzt immer noch auftritt.
Dabei ist mir aufgefallen, dass der Motor starten will, wenn ich den Choke nicht betätige.
Betätige ich den Choke, tut sich gar nichts.
Daraus schließe ich, dass bei der Chokebetätigung Luft hinter die Drosselklappe geführt wird, aber in diesem Fall leider wohl kein Kraftstoff, so dass das Gemisch durch den Choke nicht, wie vorgesehen, angefettet wird, sondern eher abmagert.
Zündzeitpunkt, Zündfunken und Anlasser sowie Batterie sind top, daran liegts nicht.
Anmerkung:
Ich bin im Herbst, bevor das Problem zum ersten mal auftrat, eine längere Tour gefahren u.a. auch in sintflutartigem Regen und habe die Maschine anschließend auch gründlich gewaschen. Möglicherweise ist die Benzinzufuhr zum Startvergaser durch Wasser blockiert, welches beim Motorlauf nicht verschwindet.

Wie arbeitet der Startvergaser?
Grüße, Detlev
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon holsteiner » Sa 13. Feb 2016, 12:59

Noch eine Ergänzung: Wenn ich den Motor (ohne Choke) gestartet habe und betätige dann den Choke, läuft er in Stellung eins weiter geht aber bei voll ausgeklapptem Choke abrupt aus.
Grüße, Detlev
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon Klaus-Dieter » Sa 13. Feb 2016, 13:51

Hallo,

unten in der Schwimmerkammer ist eine kleine Bohrung zu dem Kanal, in den das Messingröhrchen aus dem Oberteil eintaucht. Hier mal gründlich nachschauen bzw. reinigen und ggf. Wasser entfernen. Oben am Chokekolben sitzt ein Gummihütchen als Staubschutz ähnlich den Ölabstreifringen bei Ventilen. Kann undicht werden und Luft (und Wasser) einlassen. Auf dem Chokekolben sitzt noch ein O-Ring, sollte auch i.O. sein. Wenn Dein Moped ohne Choke besser anspringt als mit, heißt das, es läuft in der Grundeinstellung ziemlich fett (Luftfilter, Einstellungen) und säuft ab, wenn die Anreicherung durch den Choke dazukommt.

Gruß und schönes WE
Klaus-Dieter
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon holsteiner » Sa 13. Feb 2016, 15:08

Danke für die Hilfe, Klaus-Dieter,
ich habe inzwischen die Vergaserbatterie nochmal demontiert und durchs Ultraschallgerät gejagt. Dafür sieht sie jetzt aus wie frisch vom Werk und ich habe mir die Funktionen der Kanäle mal zu Gemüte geführt.
Vermutlich wars tatsächlich die kleine Düse unten in der Schwimmerkammer. Ein Blick dort hinein und ein Taschenlampenstrahl schräg durch die Schwimmerkammer hat da noch Flüssigkeit drin erkennen lassen. Vermutlich Wasser.
Wenn die Düse dicht ist, kann der Startvergaser keinen Kraftstoff bekommen. Wenn ich dann zusätzlich noch den Choke voll auf mache, gibts ordentlich Luftüberschuss von oben aus dem Vergaserkopf unter der Membrane.
Die Abdeckgummis auf den Chokeachsen scheinen noch ok zu sein, mal sehen, ob ich da zusätzlich noch einen O-Ring auf die andere Seite verpflanze (siehe XS400-Forum).
Das Gemisch ist bei meiner Maschine absolut nicht zu fett, ich habe das Abgas auf 2,5% CO eingestellt, dann ist die Gasannahme optimal (Gemischschraube 1 3/4 Umdrehungen raus).
Es war halt nur so, dass eben überhaupt kein Benzin in den Startvergasern ankam, wie ich auch schon vermutet hatte.
Ich hoffe, dass ich den Fehler damit gefunden habe, testen kann ich das erst, wenn ich neue Ansauggummis habe, die machen außenrum auch nicht mehr den besten Eindruck. Innen sind sie aber noch ohne Risse.
Schaun mer mal...
Grüße, Detlev
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon Klaus-Dieter » So 14. Feb 2016, 07:56

Moin Moin,

freut mich, wenn der Fehler gefunden ist. Provisorisch kann man die Ansaugstutzen mit einem Überzieher aus Fahrradschlauch 'reparieren' oder mit Flüssiggummi. Ich denkle zur Zeit nach, ob es mit einer Hülle aus Alublech (Coladose) auch vorsorglich geht (kein UV-Licht mehr). Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg.

Gruß
Klaus-Dieter
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon holsteiner » Fr 26. Feb 2016, 23:31

holsteiner hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich den Fehler damit gefunden habe...


Nein, der Startvergaser war nicht das Problem.
Das Startverhalten war weiterhin trotz perfekt gereinigten und abgedichteten Vergasern mehr als mies.
Was mir auffiel war ja, dass mit voll gezogenem Choke der Motor überhaupt keinen Mucks von sich gegeben hatte, bei geschlossenem Chokehebel kam der Motor dann nach langer Orgelei ans Leben.
Ich habe dann weiter geforscht und konnte die Vergaser als Ursache ausschließen, also habe ich mir die Zündfunken angesehen.

Mit einer Funkenstrecke getestet, war der Funken bei drehendem Anlasser (Batteriespannung unter Last ca 10 Volt) kleiner als 5mm, er soll gerne 10mm betragen.
Kerzenstecker und Zündkabel waren ok, die Zündspulen und die Zündelektronik werden über Relais direkt von der (sehr guten) Batterie versorgt.
Ich habe dann mal nach anderen Zündspulen gesucht und habe mir die TEK MP06 der Honda VFR800 rausgesucht.
Und siehe da: Alle Probleme aus der Welt.
Der Zündfunken ist wesentlich kräftiger und schafft immer die 10mm Funkenstrecke.
Tatsächlich war es also so, dass der schwache Funken nicht in der Lage war, das angefettete Startgemisch aus den Starvergasern durchzuzünden.

Des weiteren hatte ich schon seit ich die Maschine im August gekauft hatte das Problem, dass nach einer Leerlaufphase beim ersten Gas lupfen der Motor sich kurz verschluckt hatte. Dem war auch mit einer sauberen Einstellung der Leerlaufgemischschrauben mit CO-Messgerät nicht bei zu kommen. Man konnte es nur mit gaaanz langsamen Gas aufziehen überspielen.
Auch diese Problem ist mit den neuen Spulen komplett aus der Welt. Offensichtlich wird beim Gas geben das Gemisch kurz soweit angefettet, dass die Originalspulen es nicht mehr geschafft hatten, das Gemisch vernünftig zu zünden.
Mit den neuen Zündspulen ist jetzt alles perfekt.
Die Yamaha-Spulen sind mit 2,7 Ohm primär zu 8 kOhm Sekundär gemessen nicht so gut "übersetzt" wie die Hondaspulen mit 2,9 Ohm zu 13,7 kOhm. Das macht den Unterschied.
Wer also irgendwann mal diese Symptome an seinem Triple findet, sollte sich mal einen Satz TEK MP06 Spulen einbauen. Ich habe beim EBAY Gebrauchthöker für 4 Spulen 35€ bezahlt.
Grüße, Detlev
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon Klaus-Dieter » Sa 27. Feb 2016, 05:36

Hallo,

danke für die Beschreibung, das dürfte sicher mal nützlich sein. Allerdings vermute ich, daß die Originalspulen nicht mehr i.O. sind, denn dann würden sie einen ausreichenden Funken liefern. Es ist möglich, daß unter Hochspannung intern ein Schluß vorliegt, der mit dem Ohmmeter nicht meßbar ist.

Gruß
Klaus-Dieter
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon holsteiner » Sa 27. Feb 2016, 08:39

Das will ich nicht ausschließen, aber bei allen drei Spulen gleichzeitig?
Zudem ein interner Durchschuss i.d.R. bei hohen Drehzahlen stärkere Auswirkungen zeigt.
Ich würde auf jeden Fall keine gebrauchten Originalspulen mehr verwenden, die sind schließlich alle schon fast 40 Jahre alt.
Blöd ist natürlich, dass die TEK MP06 nicht steckerkompatibel sind und dann auch nicht die gleiche Montagemöglichkeiten bieten wie die Yamahaspulen.
Man muss also ein wenig basteln. Wenigstens sind sie etwas kleiner, so dass man sie problemlos unter kriegt.
Grüße, Detlev
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon Norbert » Sa 27. Feb 2016, 11:34

Hallo,

da kommt die Frage nach den XS750 Zündpulentyp hoch.
Sind denn die 'CM 54' er Zündpulen für die elektronische Zündung drin gewesen oder die 'alten' Zündpulen für die Kontaktzündung?
Da alle Spulen das gleiche Phänomen zeigen könnten da vielleicht die alten (64 PS Variante) Zündpulen die Ursache gewesen sein.

Gibt es Bilder für den Einbau der Honda Spulen falls den Reserven an 'CM 54' ausgehen sollten.

Als Ganzjahresfahrer, bis auf Temperaturen um 2 Grad (das Öl wird zu dick für den Anlasserfreilauf wird und die Straßen werden gesalzen und es zudem keine Winterreifen gibt) wird meine XS750 täglich bei jedem Wetter (in dem dem sie dann auch tagsüber bei deutschem Wetter auch draußen stehen muss) 16 KM bewegt.
Bis jetzt könnten alle zündspezifischen Problemchen immer durch den jährlichen Austausch von Kerzen (Iridium) Stecker und Kabel sowie Reinigung der Kontakte der Gruppenstecker den Schwimmerkammern (Kaltstart Reserve) gelöst werden.

Norbert
... heute schon gegrollt ? ...
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Re: Frage zum Startvergaser Mik2

Beitragvon holsteiner » Sa 27. Feb 2016, 18:17

Norbert hat geschrieben:Hallo,

da kommt die Frage nach den XS750 Zündpulentyp hoch.
Sind denn die 'CM 54' er Zündpulen für die elektronische Zündung drin gewesen oder die 'alten' Zündpulen für die Kontaktzündung?

Gibt es Bilder für den Einbau der Honda Spulen falls den Reserven an 'CM 54' ausgehen sollten.


Moin Norbert,
nö, da waren schon die CM 54 Spulen drin, die Spulen für Kontaktzündung wären primär auch deutlich hochohmiger.
An Foto habe ich nicht gedacht, wenn ich das näxte Mal den Tank runter habe und ich dran denke....
Heute früh bei minus 3° der Starttest...nüdelnüdelnüdelbrumm. Bin zufrieden.
Grüße, Detlev
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